Die richtige Beleuchtung ist entscheidend für eine erfolgreiche Cannabis-Zucht. Doch nicht jedes Licht ist gleich – das Spektrum, die Intensität und die Dauer der Beleuchtung beeinflussen Wachstum, Gesundheit und Ernteertrag. In diesem Guide erklären wir, welches Lichtspektrum Cannabis-Pflanzen in jeder Phase benötigen und welche Lampentypen am besten geeignet sind.

Warum das Lichtspektrum wichtig ist
Cannabis-Pflanzen nutzen Licht nicht nur zur Energiegewinnung, sondern reagieren auch auf unterschiedliche Wellenlängen. Chlorophyll absorbiert vorwiegend blaues (400-500 nm) und rotes (600-700 nm) Licht, während andere Pigmente wie Carotinoide und Phytochrome weitere Spektren nutzen.
„Reicht normales weißes LED-Licht aus, oder braucht Cannabis spezielle Spektren?“
- Viele Grower verwenden Standard-LEDs mit Erfolg, doch gezielte Spektren können die Effizienz erheblich steigern.
Optimale Lichtspektren für jede Wachstumsphase
1. Blaues Licht (400–500 nm) – Für kräftiges Wachstum
- Wirkung:
- Stimuliert kompaktes, buschiges Wachstum (kurze Internodien).
- Fördert die Chlorophyllproduktion.
- Wichtig in der Keimlings- und vegetativen Phase.
- Kritische Frage:„Kann zu viel Blaulicht die Pflanzen stressen?“
- Gegenargument: Ja, übermäßiges Blaulicht kann zu verkümmertem Wachstum führen – ein ausgewogenes Spektrum ist entscheidend.
2. Rotes Licht (600–700 nm) – Der Blüten-Booster
- Wirkung:
- Signalisiert der Pflanze die Blütephase (Photomorphogenese).
- Steigert die Blütenbildung und Trichomproduktion.
- Fernrotlicht (700–750 nm) kann die Bud-Reifung beschleunigen.
- Debatte:„Ist reines Rotlicht in der Blüte ausreichend?“
- Antwort: Nein, ein Mix aus Rot & Blau (z. B. 660 nm + 450 nm) liefert bessere Ergebnisse.
3. Grünes Licht (500–600 nm) – Der unterschätzte Helfer
- Wirkung:
- Durchdringt tieferes Blattwerk (im Gegensatz zu Blau/Rot, das von den oberen Blättern absorbiert wird).
- Kann die Photosynthese in unteren Blattschichten unterstützen.
- Reduziert Stress bei 24/0-Beleuchtung (keine völlige Dunkelheit).
- Mythos:„Grünes Licht ist nutzlos, weil Pflanzen es reflektieren.“
- Fakt: Studien zeigen, dass etwa 30–50% des grünen Lichts trotzdem absorbiert werden!
4. UV-Licht (100–400 nm) – Der umstrittene Geheimtipp
- Wirkung:
- UV-A (315–400 nm) kann die THC- und Terpenproduktion erhöhen (Abwehrreaktion der Pflanze).
- UV-B (280–315 nm) stärkt die Zellstruktur, aber zu viel schädigt die Pflanze.
- Warnung:
- UV-Licht erfordert vorsichtige Dosierung – zu viel führt zu Verbrennungen.
- Nicht alle LED-Panels emittieren echtes UV (manche nur „lila“ Licht).
Vergleich der Beleuchtungssysteme
Lampentyp | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
LED | Energieeffizient, lange Lebensdauer, spektrumoptimiert | Höhere Anschaffungskosten |
HPS (Natriumdampflampen) | Starke Lichtintensität, bewährt für Blüte | Hoher Stromverbrauch, Wärmeentwicklung |
CFL (Kompaktleuchtstofflampen) | Günstig, gut für Stecklinge & junge Pflanzen | Geringe Penetration, ineffizient für Blüte |
Praktische Tipps für die Beleuchtung
- Photoperiode anpassen: 18/6 (Wachstum) vs. 12/12 (Blüte).
- PPFD-Werte beachten: 200-400 µmol/m²/s (Wachstum), 600-900 µmol/m²/s (Blüte).
- Reflektoren nutzen: Streulicht minimieren für maximale Effizienz.
Fazit
Das ideale Lichtspektrum für Cannabis hängt von der Phase und den individuellen Zielen ab. Während LED-Technologie immer beliebter wird, haben HPS- und CFL-Lampen noch ihre Berechtigung. Experimentiere mit Spektren und messen die Ergebnisse – nur so findest Du die beste Lösung für dein Anbau.