Fulvosäure, Melasse, Huminsäure, Wurzelbooster, Hydrokultur, Biochar, Pflanzenernährung, Growhilfe, Mikroben, Chelatbildung

Warum Kohlenstoff in Wurzelfütterungen ein Game-Changer ist

Du denkst vielleicht, dass Stickstoff oder Phosphor die Stars der Pflanzenernährung sind – aber hast du schon über Kohlenstoff nachgedacht? Pflanzen bestehen zu ~40% aus Kohlenstoff, doch viele Grower ignorieren seine gezielte Zufuhr.

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Die Wissenschaft dahinter

Kohlenstoff ist das Grundgerüst aller organischen Verbindungen in Pflanzen. Während CO₂ über die Blätter aufgenommen wird, kann organischer Kohlenstoff (z. B. in Form von Fulvosäuren oder Melasse) auch über die Wurzeln verstoffwechselt werden. Studien zeigen:

  • Bis zu 20% schnelleres Wurzelwachstum bei Zugabe von Kohlenstoffquellen.
  • Verbesserte Nährstoffaufnahme durch Chelatbildung.

Kritische Frage: Aber nehmen Pflanzen nicht genug CO₂ aus der Luft auf?
Nicht immer! In Innenräumen oder bei hohem Lichtstress reicht die natürliche CO₂-Konzentration oft nicht aus. Hier kann Wurzelkohlenstoff ein Backup sein.


Praxistipps – So setzt du Kohlenstoff richtig ein

1. Die richtigen Quellen wählen

  • Melasse: Günstig, aber klebrig und mikrobiell aktiv. Nicht für sterile Systeme geeignet.
  • Fulvosäuren: Hoch bioverfügbar, aber teurer. Ideal für Hydrosysteme.
  • Huminsäuren: Langsam wirkend, aber bodenverbessernd.

2. Dosierung ist alles

Zu viel Kohlenstoff kann mikrobielle Blüten auslösen oder Nährstoffe binden. Starte mit 1 ml/Liter und steigere langsam.

Gegenperspektive: Manche Grower argumentieren, dass Kohlenstoff nur in lebendigen Böden wirkt – stimmt das?
Ja und nein. In Hydrokulturen ohne Mikroben ist die Wirkung begrenzt. Doch selbst dort verbessert Kohlenstoff die Zellstruktur der Wurzeln.


Alternativen und Risiken

Wann du auf Kohlenstoff verzichten solltest

  • In sterilen Systemen (z. B. NFT ohne Biofilter).
  • Bei bereits hohem CO₂-Gehalt (>1000 ppm).
  • Wenn Pilzprobleme (z. B. Pythium) vorliegen – Kohlenstoff kann Pathogene fördern.

Natürliche Alternativen

  • Komposttee: Enthält natürliche Kohlenstoffverbindungen + Mikroben.
  • Biochar: Langfristige Kohlenstoffspeicherung im Substrat.

FAQs

Macht Kohlenstoff bei Autoflowering-Pflanzen Sinn?

Ja, aber nur in der Vegetationsphase. In der Blüte kann er die Nährstoffbalance stören.

Kann ich Haushaltszucker als Kohlenstoffquelle nutzen?

Nein! Raffinierter Zucker fördert schädliche Bakterien. Nutze stattdessen Melasse oder kommerzielle Produkte.